Insolvenzplan verabschiedet – Vicondo begleitet SHG Klinikum Merzig bei der Umsetzung des Zukunftskonzepts

Der bisherige erfolgreiche Verlauf des Sanierungsverfahrens für das SHG Klinikum Merzig hat am 21. März 2024 einen weiteren Höhepunkt erreicht: Bei einem Abstimmungstermin vor dem Amtsgericht Sulzbach wurde der Insolvenzplan einstimmig und von sämtlichen Gläubigern angenommen und vom Gericht bestätigt. Damit brachte das Klinikum das Eigenverwaltungsverfahren erfolgreich zum Abschluss. „Mit der Verabschiedung des Insolvenzplans konnte die finanzielle und operative Sanierung des Klinikums Merzig in wesentlichen Teilen erfolgreich abgeschlossen werden. Die Aufhebung des eigenverwalteten Insolvenzverfahrens kann – unter Berücksichtigung verschiedener gesetzlicher Fristen – erfreulicherweise voraussichtlich bereits im Laufe des April 2024 erfolgen“, sagt Rechtsanwalt Jens Lieser, der die Sanierung des Klinikums gemeinsam mit seinem Kollegen, Dr. Martin Kaltwasser, als Generalhandlungsbevollmächtigter maßgeblich leitete. Dieser ergänzt: „Der Insolvenzplan wurde in den vergangenen Wochen in enger Abstimmung mit dem Insolvenzgericht und den Gläubigern finalisiert. Mit der Annahme des Plans durch die Gläubiger haben wir die wesentliche Grundlage geschaffen, eine zukunftsfähige Struktur für das Klinikum Merzig sicherzustellen.“

Die weitere Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen sowie die Weiterführung des Geschäftsbetriebs des Klinikums Merzig wird unter Verwaltungsdirektor Michael Zimmer erfolgen. Hierbei wird Vicondo Healthcare – wie auch schon bei der Entwicklung des Leitfadens zur Sanierung des SHG-Klinikums – die handelnden Personen weiter beraten und die Realisierung der Maßnahmen vor Ort begleiten. „Dass wir das Insolvenzverfahren mit der Verabschiedung des Insolvenzplans nun zu einem positiven Abschluss bringen können, ist ein wichtiges Signal für uns alle – besonders aber für die Belegschaft. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Merzig auch die weiteren Sanierungsmaßnahmen gemeinsam erfolgreich umsetzen werden“, so Zimmer. Dem stimmt Prof. Dr. Jörg Risse, Geschäftsführer von Vicondo Healthcare, zu: „Die von uns entwickelten Ansätze und Maßnahmen sind von Anfang an auf Zustimmung seitens der Gläubiger gestoßen, auch wenn schmerzhafte Einschnitte unumgänglich waren. Der bisherige Verlauf des Eigenverwaltungsverfahrens und die Zustimmung zu dessen Abschluss sind große Erfolge – zumal es uns gelungen ist, das Klinikum als Ganzes zu erhalten. Entsprechend freuen wir uns, nun den weiteren Prozess und damit auch die Entwicklung des Klinikums in Zukunft begleiten und die verantwortlichen Personen bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen beraten zu können.“

Für die SHG Klinikum Merzig gGmbH war am 1. Oktober 2023 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung vor dem Amtsgericht Sulzbach eröffnet worden, dem voran ging eine dreimonatige Schutzschirmphase. Grund für diesen Schritt waren neben coronabedingten Einnahmeeinbrüchen rückläufige Umsatzerlöse bei gleichzeitig stark steigenden Kosten für Personal, Material und Energie infolge des Krieges in der Ukraine und der anhaltenden Inflation – Herausforderungen der Wirtschaft und Gesundheitspolitik, mit denen sich aktuell viele Krankenhäuser in der gesamten Bundesrepublik konfrontiert sehen.

Anfang August 2023 hatte Vicondo-Geschäftsführer Prof. Dr. Jörg Risse dem Verantwortlichen des bedrohten Klinikums um SHG-Geschäftsführer Bernd Mege den Leitfaden für die Sanierung vorgestellt, in dessen Folge das Berliner Beratungs-unternehmen aus dem Gesundheitswesen vom Klinikum in Merzig beauftragt wurde. Gemeinsam mit den Rechtsanwälten von Lieser aus Koblenz nahmen die Vicondo-Experten eine detaillierte Analyse vor und erarbeiteten ein medizinisches Strategiekonzept mit dem Ziel der Rekommunalisierung des Klinikums, das sie im September 2023 dem Kreistag des Landkreises Merzig-Wadern vorstellten. Der Kreistag stimmte dem Konzept zu.